PM HPV – Pustertal zu geplantem Antersasc -Weg

HPV – BEZIRK PUSTERTAL – Pressemitteilung
NEIN zum Weiterbau des Weges zur Antersasc-Alm

Der Heimatpflegeverband ist verwundert, dass nach der 2011 erfolgten gerichtlichen Annullierung des geplanten Wegebaues zur Antersasc-Alm jetzt neuerlich ein fast identisches Projekt vorgelegt wird. Der Verband spricht sich weiterhin strikt gegen diese Form der Erschließung aus mit folgenden Argumenten:

  • Die Antersasc-Alm steht unter 3-fachem Naturschutz: Naturpark, Natura-2000-Gebiet und UNESCO-Weltnaturerbe. Die Eingriffe in die Natur und die befürchteten Folgeerscheinungen werden die Ursprünglichkeit und den Naturwert vermindern.
  • Der Begriff „Traktorstraße“ ist irreführend und verniedlichend und enthält keine spezifischen Merkmale wie Breite und Steigung und in der Praxis sind Traktorstraßen meist auch LKW-tauglich (wie die Forstbehörde uns bestätigt hat)
  • Der Grund für diesen Druck von Seiten der Besitzer zur Straßenerschließung ist leicht verständlich: Die Kosten dafür zahlt fast ausschließlich das Land und sogar die Projektierung übernimmt oft (auch hier) die Forstbehörde! Zum Vergleich: in Bayern gibt es für private Almwege maximal 25 % öffentlichen Beitrag! Für Interessentschaften max. 45%. Wäre das in Südtirol auch so, dann gäbe es keine Diskussionen mehr, weil Almbesitzer dann kaum Straßen bauen würden.
  • Die Folgeerscheinungen durch Almzufahrten sind oft: Planierungen, Entwässerungen, Steineentfernung, Futter- und Gülletransport, Milchlieferung, sowie Abbruch der urtümlichen Hütten und Neubau in oft unpassender „neumoderner“ und kitschiger Form. Damit geht der Charakter einer Alm vielfach verloren.
  • Viele Bürger und so namhafte Leute wie der frühere Ressortdirektor Flavio Ruffini, Abteilungsdirektor a.D. Roland Dellagiacoma, Ex-Landtagspräsident Dieter Steger und Raiffeisenbankdirektor a.D. Konrad Palla warnten vor dem Bau dieses Weges!

Der Heimatpflegeverband ist der Meinung, dass der bereits gebaute Weg ein weitreichender Kompromiss ist und dass jetzt aber Schluss sein sollte!

Heimatpflegeverband Bezirk Pustertal
i.V. Albert Willeit
Gais, 24. August 2012.

 

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Eine Antwort auf PM HPV – Pustertal zu geplantem Antersasc -Weg

  1. Elmar Thaler sagt:

    Erlaube mir, Ihre Pressemitteilung folgendermaßen zu kommentieren:
    1) es steht doch bereits eine Almhütte auf Antersasc, warum soll diese nicht umweltgerecht vor dem Verfall geschützt werden. Die Hütte bestand bereits bevor die Alm zum Weltnaturerbe erhoben wurde
    2) warum soll eine Traktorstrasse auch LkW tauglich sein? Wenn die Forstbehörde dies bestätigt, dann ist das eine Falschaussage. Eine einfache Traktorstraße kann niemals eine LkW Kollaudierung bekommen!!
    3) geht es hier um die Kosten? Ich glaube der Bauer wäre gerne bereit, die letzten beiden Kilometer die noch fehlen aus eigener Tasche zu bezahlen!
    4) eine Traktorzufahrtsstraße ist nicht gleich ein Freibrief für Planierungen oder für neumoderne Almbauten – das wär wohl zu einfach – oder kann jeder der eine Almzufahrt besitzt, einfach das alte Gebäude abreißen oder ohne Baugenehmigung umbauen?
    5) der bereits gebaute Weg ist kein Kompomiss, da er nicht bis zur Alm führt, sondern knapp 2 km vorher aufhört.

    Abschließend bin ich persönlich der Meinung, dass eine Almlandschaft aufgewertet wird, wenn durch eine Traktorzufahrtsstraße diese besser gepflegt und erhalten werden kann und somit eine zunehmende Verstrauchung vermieden wird.

    In Summe verstehe ich wirklich nicht, was daran so schlimm sein kann, wenn ein Bauer eine einfache Traktorzufahrt zur Bewirtschaftung seiner Alm bekommt.
    Ich unterstreiche und wiederhole mich nochmals:
    eine Traktorzufahrt darf aber in keinster Weise ein Freibrief für andere Erweiterungen, Umbauten oder Meliorierungen sein!! Dafür stehen dem Gesetzgeber genügend gesetzliche Instrumente zur Verfügung um dies zu verindern.

    Eine Stellungnahme zu meinen Gegenargumenten würde mich freuen.

    Hochachtungsvoll
    Elmar Thaler
    Tramin